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Industrie im Elbland begrüßt Beschluss zur Energiewende

Mitglieder der Energie- und Wasserstoffallianz sehen den ersten Schritt getan, um Arbeitsplätze zu sichern. Eines aber sorgt für Befremden.

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Wacker Chemie in Nünchritz ist eines von mehreren energieintensiven Unternehmen im Landkreis Meißen, die sich für die Energiewende in der Region engagieren.
Wacker Chemie in Nünchritz ist eines von mehreren energieintensiven Unternehmen im Landkreis Meißen, die sich für die Energiewende in der Region engagieren. © Andreas Weihs

Landkreis Meißen. Mitglieder der Energie- und Wasserstoffallianz im Industriebogen Meißen (EWI) haben nach einem Beschluss des Kreistags zur Energiewende eine konstruktive Zusammenarbeit aller Fraktionen angemahnt.

Mit dem Beschluss des Positionspapiers Ende September in Großenhain habe der Kreistag "einen wichtigen Schritt unternommen, um den Menschen im Landkreis auch in Zukunft eine lebenswerte Heimat zu erhalten", erklärt EWI-Sprecherin Jutta Matreux, die das Werk von Wacker Chemie in Nünchritz leitet. Nur ein schneller und konsequenter Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region könne die Zukunftsperspektive der Industrieunternehmen und ihrer Mitarbeiter sein.

Vertreter der Energie- und Wasserstoffallianz: 1. Reihe: Jutta Matreux (Wacker Chemie), Wolfgang Pradella (Großenhainer Gesenk- und Freiformschmiede), Gabriele Röhr (Mannesmann); 2. Reihe: Mirko Hanel (Goodyear) Nico Knorr (GMH), Mathias Schreiber (Feralp
Vertreter der Energie- und Wasserstoffallianz: 1. Reihe: Jutta Matreux (Wacker Chemie), Wolfgang Pradella (Großenhainer Gesenk- und Freiformschmiede), Gabriele Röhr (Mannesmann); 2. Reihe: Mirko Hanel (Goodyear) Nico Knorr (GMH), Mathias Schreiber (Feralp © PR/Energy Saxony

Einen von der AfD eingebrachten Änderungsantrag habe man mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Bereits vor einem Jahr hätten alle Fraktionen beschlossen, ein solches Positionspapier zu erarbeiten. "Unter Einbeziehung von Experten erarbeitete die Arbeitsgruppe eine Vorlage, die dem Technischen Ausschuss und Kreistag ohne Gegenstimme zur Abstimmung vorgelegt wurde. Obwohl die AfD bei der Erarbeitung des Positionspapiers mitgewirkt und den abgestimmten Entwurf unterstützt hatte, brachte sie eine Woche vor der jetzt entscheidenden Kreistagssitzung einen Änderungsantrag mit einem neuen, stark eingekürzten Entwurf ein", heißt es in einer Mitteilung. Dieser habe der Öffentlichkeit erst einen Tag vor der Sitzung vorgelegen – obwohl der Prozess seit einem Jahr laufe.

Unternehmen wollen zukunftsfähig bleiben

Die Allianz ist ein Zusammenschluss von neun energieintensiven Unternehmen im Industriebogen, die sich gemeinsam für die Energiewende engagieren und ihre Position geschlossen vertreten. Darunter ist auch Feralpi in Riesa. Das Werk befinde sich in einem massiven Transformationsprozess, führt Direktor Uwe Reinecke aus. "Wir brauchen jetzt einen unbürokratischen und schnellen Ausbau erneuerbarer Energien, um international weiterhin wettbewerbsfähig zu sein. Der Bezug erneuerbarer Energien ist dringend notwendig, um Grundstoffindustrie in Deutschland halten zu können."

Ähnlich äußerte sich der Eigentümer der Großenhainer Gesenk- und Freiformschmiede, Wolfgang Pradella: "In meinem Unternehmen arbeiten viele Mitarbeiter, deren Familien hier verwurzelt sind und die sich wünschen, dass auch ihre Kinder und Enkelkinder in der Zukunft hier leben und arbeiten können. Dafür setze ich mich als Unternehmer seit Jahrzehnten ein."

Auf Grundlage des Positionspapiers soll jetzt eine im TGZ Glaubitz angesiedelte Netzwerkstelle ihre Arbeit aufnehmen. Damit erhielten die Kommunen die lang ersehnte Unterstützung, um den Transformationsprozess in den Gemeinden voranzutreiben und sich zukunftsfähig aufzustellen, heißt es von der EWI. (SZ)